Vita Activa (das tätige Leben): Soziokulturelles Engagement stärkt die psychische Gesundheit, die Resilienz und die Sozialkompetenz und gestaltet aktiv kollektive Lebenswirklichkeiten für ein gutes Leben für alle!
Handabdruck statt Fußabdruck!
Anstatt weiterhin moralisch an Menschen zu appellieren, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren - als sei es möglich, innerhalb einer Gesellschaft, die auf fossiler Wirtschaft fußt, durch das unermüdliche Versuchen, den individuellen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, indem man sich individuell mit relativ viel Aufwand komplett anders verhält, als die meisten Leute im eigenen Umfeld (und als es die Entscheider*innen der Gesellschaft in Politik, Wirtschaft & Gesellschaft selbst vorleben und als es die Werbung "empfiehlt"), die systemische Zerstörung der Lebensgrundlagen auszugleichen oder gar zu beenden - sollten wir Menschen darüber aufklären, was ihre demokratischen Grundrechte und auch ihre demokratischen Pflichten und was die allgemeinen Menschenrechte sind.
Ich empfehle, Politiker*innen nicht als Herrscher*innen, sondern als Dienstleister*innen und Wahlkampf als eine Art Bewerbungsverfahren auf diese Jobs zu betrachten und uns selbst - die Bürger*innen - als Arbeitgeber*innen; und das Grundgesetz, also die Verfassung - und ebenso die allgemeinen Menschenrechte - als Jobbeschreibung für Politiker*innen.
Es geht mir hier nicht um ein narzisstisches, egomanisches, privilegiertes Mindset von #MeFirst und "Ich will! Ich will! Ich will! ...", dem Politiker*innen gerecht werden müssten, sondern es geht mir darum, dass in einer parlamentarischen Demokratie Volksvertreter*innen für den "Job" der Fürsorge für die Bevölkerung (nicht für die Macht über die Bevölkerung) gewählt werden.
Das bedeutet - um es mit einem Zitat von Walter Scheel zu sagen - dass Politiker*innen nicht die Aufgabe haben, herauszufinden, was populär ist, und es dann zu machen; sondern dass es ihre Aufgabe ist, das ethisch Richtige und das nachhaltig/zukunftsfähig Notwendige zu tun und das populär zu machen.
Politiker*innen sind in ihrer Fürsorge-Rolle ein bisschen wie Eltern. Gute Eltern, die wirklich das Wohl ihres Kindes im Blick haben, befinden sich in einem ständigen dynamischen Prozess und Dialog, in dem es darum geht, weder ihre eigenen Interessen ("Das Kind soll dies und das werden, weil mir das gefällt.") noch die kurzfristigen nicht nachhaltigen Wünsche des Kindes ("Ich will Eis zum Frühstück, Pudding zum Mittagessen und Schokolade zum Abendessen." - mal überspitzt ausgedrückt) bedingungslos auf die Agenda zu setzen. Beides wäre unangemessen. (Letzteres würde zwar an dem Tag die Eltern beliebt und das Kind glücklich machen, aber es wäre als dauerhaftes Ernährungskonzept schädlich für das Kind ...)
Mir geht es also nicht darum - wie wir es etwa am rechten Rand der Gesellschaft beobachten können - dass Menschen ihre Privilegiertheit behalten und ihre Komfortzone nicht verlassen wollen und nicht bereit sind, Rücksicht auf Risikogruppen in den globalen und nationalen Krisen (#Corona #Klima #Biodiversität #Pflegenotstand #Bildungsnotstand ... ... ...) zu nehmen und meinen, Politiker*innen müssten sie behandeln, wie ein Kind unter zehn Jahren, das gerade Kindergeburtstag hat und sich fast alles wünschen und "Bestimmer sein" darf ...
Mir geht es um Artikel 20a des Grundgesetzes: Die Regierung ist verpflichtet, die Lebensgrundlagen auch für künftige Generationen zu schützen und zu sichern. (Und damit ist nicht Geld gemeint. Geld kann kein Mensch essen in einer Welt mit Trinkwassermangel und Nahrungsknappheit und gewaltvollen Verteilungskämpfen, neben Dürren, Hitzeperioden und Extremwetterkatastrophen.)
Anstelle des individuellen ökologischen Fußabdrucks, der nachweislich eine Erfindung fossiler Konzerne bzw. der Lobby von Öl-/Kohle-/Gas-Industrie ist, um Menschen in einem Hamsterrad damit zu beschäftigen, sich moralisch gut und engagiert und selbstwirksam zu fühlen, (ohne es zu sein), ist der gemeinsame politische Handabdruck relevant, um effektiv kollektive Wirklichkeit (also reale Lebenswirklichkeiten von Menschen) zu verändern.
Natürlich ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Fußabdruck nicht falsch, sondern auch sinnvoll, wenn es nämlich darum geht, sich damit zu beschäftigen, was wir gemeinsam und kollektiv ändern müssen, um gut weiterleben zu können, und schon einmal auszuprobieren, wie es die Lebensqualität steigert und manches jetzt schon ganz anders zu machen: Mehr Bewegung mit dem Rad und zu Fuß an der frischen Luft (durch den Park oder auf den Radwegen über Land zum Ziel), mehr schadstofffreies, pflanzenbasiertes, nährstoffreiches Essen aus der Region und aus der Saison, weniger Plastikmüll ... ... ...
Aber es geht darum, Einzelne nicht in Schuldgefühlen zu zwängen, weil sie ihre Silvestervorsätze nicht umsetzen können, sondern eben in der fossilen Normalität gefangen sind; sondern gemeinsam dafür zu sorgen, dass öko-fair nicht die Alternative zur fossilen Normalität, die Lebensgrundlagen alltäglich zerstört, ist, sondern zum neuen öko-fairen Standard wird, was die Lebensqualität aller steigern wird!
"Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun, aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schön ärgern."
Also gilt es, Aktivist*in zu werden, was im Prinzip bedeutet, eine Vita Activa (Hannah Arendt) zu leben und was Demokratie im ursprünglichen Sinn bedeutet: Bürger*in (Bewohner*in einer Stadt (polis), also Politiker*in - Jede*r ist Politiker*in!!) Hannah Arendt nennt es "das tätige Leben".
Eine Hannah-Arendt-Biographie von Alois Prinz trägt den Titel: "Beruf Philosophin oder die Liebe zur Welt". ... Das zeigt sehr klar, dass eine Philosophin nicht im Elfenbeinturm des Nachdenkens und Bücherlesens zu Hause sein sollte, sondern in der Welt kollektiver Lebenswirklichkeiten aktiv sein sollte. Mir gefällt das sehr!
Da es derzeit normal ist, sowohl in dem Sinne, dass wir daran gewöhnt sind, als auch in dem Sinne, dass es alltäglich passiert, dass Lebensgrundlagen zerstört werden, gilt es, Formen des Widerstands gegen die Zerstörung von Lebensgrundlagen im eigenen individuellen Alltag zu finden.
Beispielsweise könnten alle Kirchengemeinden jeden Abend von 20:15 Uhr bis 20:30 Uhr die Kirchen- Glocken läuten - 2015: Pariser Klima-Abkommen. 2030: Notwendigkeit, komplett raus aus der Nutzung fossiler Rohstoffe zu sein.
Kirchenglocken wurden in früheren Zeiten auch zur Warnung bei Gefahr - Feuer, Sturm, Sturmflut, Hochwasser ... - geläutet. Das wäre ein angemessener Protest und ziviler Widerstand und sehr eindrücklich, wenn wirklich ALLE Kirchenglocken wirklich JEDEN ABEND für 15 Minuten läuten würden.
Auf den Einwand, dass Kirchenglocken nicht läuten dürfen, wenn keine Andacht stattfindet, erwidere ich: Erstens spricht nichts dagegen, jeden Abend eine Andacht zu machen. Die Lage ist ernst genug! Zweitens ist das ein Notfall und drittens ist es Widerstand! Das setzt solche Regeln, die mehr eine Etikette bedeuten, als dass sie Leben schützen, außer Kraft!
Und so kann in jedem gesellschaftlichen Bereich überlegt werden, wie effektiv Widerstand geleistet und alarmiert werden kann. ... (Nein & Amen!)
Wir brauchen eine Regenerative Kultur und eine inklusive, diverse Gemeinschaft, die Nachhaltigkeit, öko-faire Lebensweise, KlimaGerechtigkeit (globale & nationale Gerechtigkeit & das Schließen der Schere zwischen Extremarm und Superreich), KlimaResilienz (Anpassung an klimatische Veränderungen), KlimaSchutz (Maßnahmen zur Eindämmung weiterer globaler Erwärmung) sofort entwickelt und sozial gerecht - (antirassistisch, antiableistisch, antisexistisch ...) - umsetzt.
Diese Gemeinschaft müssen wir aufbauen. Dazu können soziokulturelle Angebote beitragen. Auch Ideen wie Klima-Pilgern und Sanfter Tourismus können hier von großem Wert sein.
Auf dieser Basis können wir es schaffen, die Schreckensnachrichten aus aller Welt und die Gefühle, die auch Klimafakten - also die aktuellen Studien und Prognosen von Klimaforscher*innen, der IPCC-Bericht (Weltklimabericht), der Weltrisikobericht usw. ... - in uns auslösen, auszuhalten und sie nicht weiterhin mit viel Aufwand (Alltagsstress, Freizeitstress, Konsum und Dauerberieselung) auszublenden, zu ignorieren und uns ständig mit irgendetwas davon abzulenken, dass es wirklich brennt, dass wirklich die Zukunft aller Kinder und Enkel auf dem gesamten Planeten verbrannt wird.
Wenn wir es schaffen, uns dieser unangenehmsten Wahrheit unserer Zeit zu stellen und uns nicht davon abzulenken, und wenn wir es außerdem schaffen, stabile Gemeinschaften aufzubauen, die uns Resilienz und Halt geben, dann entwickeln wir auch die Kraft und den Mut, friedfertigen zivilen Widerstand gegen die Zerstörung von Lebensgrundlagen zu leisten.
Das kann zum Beispiel bedeuten, im Alltag eine orangene Warnweste zu tragen, um sich solidarisch mit den Widerständler*innen der Letzten Generation vor den KlimaKippPunkten zu zeigen und auf diese Weise auszudrücken:
Wir haben den Feueralarm verstanden.
Die Welt brennt.
Niemand löscht.
Wir alarmieren mit!
Dienstags:
18 Uhr - 19:30 Uhr:
20 - 21:30 Uhr:
Donnerstags:
18 Uhr - 19:30 Uhr: Info-Workshop (im Wechsel: s.u.!)
Außerdem gibt es seit Mai 2024 das Angebot (online & in Präsenz):
Jeden Monat am ersten und am zweiten Kalendertag des Monats (wechselnde Wochentage) - wegen des globalen Welterschöpfungstags am 1. August 2024 und des deutschen Erdüberlastungstags am 2. Mai 2024, die beide nicht einfach einmalige Aktions- oder Gedenktage, sondern fortwährende Realität sind: Wir leben jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr auf Kosten der künftigen Generationen, der Menschen im Globalen Süden und all jener, die sowohl im Faschismus als auch in der KlimaKatastrophe zu den Opfern gehören (werden).
Es sei denn, wir setzen dem JETZT und ALLTÄGLICH und ÜBERALL etwas entgegen!
Diese ONLINE-Kurse sind kostenlos, weil sie eine Brücke über den Graben zwischen Menschen im Hamsterrad des Alltagsstresses und Menschen im zivilen Widerstand gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen bilden sollen.
Auch dazu biete ich auch Seminare & Kurse an.
zu Themen der
und zu Themen der
an ...
Es ist wichtig, dass wir uns klar machen, wo wir politisch stehen, was rechts und was links ist, was rassistisch, sexistisch, ableistisch, was zu Diskriminierung, Marginalisierung und der Ausgrenzung und Ausbeutung von Diskriminierten, Marginalisierten und Vulnerablen (Verwundbaren, also Risikogruppen) führt.
Nur so können wir wahrhaft demokratisch, ethisch, human bzw. humanistisch oder christlich (wem ein christlicher Bezug individuell persönlich wichtig ist) sein, leben und handeln. ...
Wir müssen politische Grabenkämpfe und Populismus überwinden und uns gemeinsam auf das besinnen, was wirklich wichtig ist: Das gute Leben für alle. (Nicht die eigene moralische Überlegenheit über andere.)
Buch- und Filmtipps für gemeinsame Film-Abende oder Lesekreise:
Sonja Manderbach