Zur Person: Sonja Manderbach - KlimaSuffragette

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   Buntes Zebra, 
   “Scanner”, 
   Synästhesistin, 
   INFJ / IAFL

 

Als ich bei Ines Theiles zur Atem- & Stimmschulung in der Warschauer Straße (Berlin) war, hat sich alles, was ich bis dahin über mich selbst gelernt habe, in ein bunt-klingendes Aha-Erlebnis verwandelt. Ines` beeindruckend sonore Stimme ist ein Phänomen, das mich bereits im Innenhof, als sie mir aus dem Fenster zurief, welche Tür zu welchem Treppenhaus ich nehmen solle, fasziniert hat. Ihre wohlklingende Stimme hat mit den Erlebnissen und Erfahrungen korrespondiert, die ich ihr geschildert habe - weswegen ich sie aufgesucht habe, weil mir eine gute Freundin das empfohlen hat. Ines sagte: “Ich habe eine sehr laute Persönlichkeit. Das merkst du schon.” Eine sonore Persönlichkeit würde ich sagen. Sie klingt. Und es ist eine Freude, Ines klingen zu hören. Ines ist nicht unangenehm laut. Nicht schrill. Sie quietscht nicht. Sondern sie klingt und schwingt und tönt. Und der Raum um sie herum und alles um sie her schwingt mit ihr und alles Lebendige um sie herum wird auf wohlige Weise belebt und zum Klingen, Schwingen und Tönen gebracht. Es ist nicht möglich, nicht zu resonieren. Das konfrontiert eine*n mit sich selbst. 

Ich selbst habe nun nicht genau das Gegenteil: nicht genau eine leise oder stille Persönlichkeit. Aber das Adjektiv, das meine Persönlichkeit mit einem Wort beschreibt ist nicht laut oder sonor, sondern: BUNT. (Nicht, dass Ines eine einfarbige, blasse, pastelle oder gar farblose Persönlichkeit hätte. Ganz und gar nicht! Es geht hier nicht um Gegensätze und nicht um Vergleiche, schon gar nicht um Bewertungen, was besser oder schlechter ist. Vielleicht inspiriert dich diese kleine Anekdote aber, dir ein Adjektiv zu überlegen, das deine Persönlichkeit beschreibt. Und: Das passende Adjektiv ist auf jeden Fall eines, das dir gefällt. Nicht eines, das dich abwertet, das dir vielleicht von anderen zugeschrieben wurde. Wie - in meinem Fall - “verzettelt“ oder “verträumt” oder “unstrukturiert” (weil vielleicht nicht sofort ersichtlich ist, was zum Beispiel Gesangsunterricht mit Konfliktschlichtung zu tun haben könnte - und dergleichen ...) 

Neu war diese Selbstwahrnehmung (oder Selbstbeschreibung) nicht für mich. Ich hatte schon Jahre zuvor die Metapher vom “bunten Zebra” aus dem Buch “Außergewöhnlich normal” von Anne Heintze, die Menschen wie mich - also neurodivergente Menschen - als “bunte Zebras” bezeichnet. Ich bin eine Scanner-Persönlichkeit und Synästhesistin. Mich für ein Berufsfeld für immer entscheiden zu müssen, ist für mich so, als müsste ich mich für immer entscheiden, ob ich in einem Haus oder draußen in der Natur sein will. Für immer. Und nur noch. Geht nicht. Nicht freiwillig. Ich könnte dazu gezwungen werden, aber freiwillig würde ich mich niemals dafür entscheiden, nur noch in einem einzigen Gebäude zu bleiben oder nie wieder eines zu betreten. 

Nach Jahren der schmerzhaften Auseinandersetzung mit Coaches, Supervisor*innen, Berufsberater*innen, Existenzgründungsberater*innen, Lehrer*innen, Menschen aus meinem Umfeld, die mir durchaus wohlgesonnen waren/sind und mich unterstützen wollten und dabei immer wieder meinten, sie müssten mir einen fehlenden Fokus oder fehlende Struktur/Strukturiertheit attestieren - wobei sie oft nach einiger Zeit bemerkten, dass ich sehr wohl in der Lage bin, etwas zu fokussieren und sehr strukturiert zu arbeiten, zu denken, zu handeln und Strukturen der Zusammenarbeit auch für andere gut sichtbar zu machen, damit sich alle darin zurechtfinden können - habe ich mich nun entschieden, mich für meine bunte Internetseite und mein vielfältiges Angebot nicht länger zu entschuldigen oder stattdessen, mich - wie geratschlagt - auf einen Aspekt zu fokussieren, sondern meine Selbstvorstellung gleich so zu beginnen: Ich bin ein buntes Zebra, eine Scanner-Persönlichkeit (vielseitig begabt) und Synästhesistin. 

Es ist möglich, davon zu profitieren, mich einen Blick auf eine Angelegenheit, ein Problem, eine Krise, einen Konflikt, eine zu treffende Entscheidung werfen zu lassen. Weil ich Assoziationen habe, die ungewöhnlich sind, und Perspektiven wechseln kann, weil ich sowieso ständig den Blickwinkel wechsele, eben weil ich nicht nur in einem Schwerpunkt zu Hause bin. (Denn, wenn du den Status Quo verändern willst, hilft es, die Welt einmal “mit anderen Augen” zu sehen. Dafür leihe ich dir meine Sicht der Dinge ...) Und weil ich in der Lage bin, Sachverhalte “hin und her zu übersetzen” in verschiedene Sprachen. Damit meine ich nicht “Fremdsprachen” im Sinne von Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Sanskrit, Hebräisch, Türkisch, Kurdisch, Arabisch, Russisch, Chinesisch, Japanisch, Hindi, Jiddisch, Switzerdytsch, Finnisch ... Sondern ich meine Sprachverwendungen. Musiker*innen haben einen anderen Sprachgebrauch als Ärzt*innen, Lehrer*innen, Wissenschaftler*innen, Arbeiter*innen, Politiker*innen, Mütter, Mechaniker*innen, Ingenieur*innen, Väter, Jugendliche, Senior*innen, Künstler*innen, Schauspieler*innen, Jurist*innen, Erzieher*innen, Altenpfleger*innen, Rettungssanitäter*innen, Köch*innen, Kellner*innen, Landwirt*innen ... ... ... 

Wenn Lebenswelten aufeinander treffen, kann ich gut Brücken bauen. Nicht nur, weil meine Persönlichkeit so gestrickt ist, dass ich dieses Talent Vielseitigkeit mitbringe, sondern auch, weil ich darin ausgebildet wurde: 

  • als Philosophin & Kulturwissenschaftlerin M.A. an der Carl von Ossietzky - Universität Oldenburg von 1997 bis 2005, 
  • als Mediatorin (Konfliktschlichterin & Kommunikationstrainerin für Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg 2000 - 2002 
    (ebenfalls in Oldenburg, in einigen weiteren Zusatzqualifikationen - zum Beispiel zur Kirchenmusikerin (Orgel & Chorleitung)) und 
  • als Kulturmittlerin (2020/21: zertifizierte Ausbildung der Evangelischen Frauenarbeit Oldenburg in Kooperation mit katholischen, muslimischen, jüdischen, jesidischen Trägern für Erwachsenenbildung bzw. Frauenbildung). 

Einen tabellarischen Lebenslauf und Referenzen (also bisherige Auftrags- und Arbeitgeber) besitze ich trotz aller Buntheit auch. ;-)

Ansonsten gibt es über mich noch zu sagen, dass ich Mutter einer wunderbaren Tochter bin, die 2007 zur Welt kam. Und dass ich ein politisch aktiver Mensch bin und mich von historischen politisch aktiven Frauen sehr inspiriert fühle. Während meines Studiums waren mir Hannah Arendt (Vita activa ...) und Edith Stein (Zum Problem der Einfühlung; Endliches und ewiges Sein ... ... ...), sowie Donna Haraway, Judith Butler, Seyla Benhabib, Rosa Luxemburg und viele weitere Inspiration und Vorbild. 
(Eine Bücherliste befindet sich bei "Meine Links")

Mein politisches Engagement ist immer auch ein soziokulturelles Engagement. Mir geht es NICHT darum, Macht zu erlangen, um über andere entscheiden zu können, sondern darum, mit anderen Menschen gemeinsam Lebenswirklichkeiten, die ein gutes Leben für alle ermöglichen, kreativ zu gestalten und Lebensfreude miteinander zu teilen. Das heißt nicht, dass alle pausenlos Spaß haben und immer gut drauf sind, sondern dass sich das Miteinander friedvoll, wohlwollend und wertschätzend und das Alltagsleben nachhaltig, öko-fair, sinnstiftend, kreativ gestaltet und Regenerative Kultur gemeinsam erlernt und gelebt wird. Lebensfreude ist eine vertiefte Heiterkeit, die Angst, Wut und Trauer nicht ausblendet, sondern resilient inkludiert. Das kann sehr zufrieden machen. 

Nach der 16-Persönlichkeiten-Methode, dem Meyrs-Briggs-Test, bin ich der INFJ-Typ (Advokat); nach Stephanie Stahls Buch “So bin ich eben”, das sich auf diese Persönlichkeitslehre nach Meyrs-Briggs bezieht, ein IAFL-Typ (Tugendminister). Oft wundern sich Menschen, die mich kennen, dass ich eben ein I für Introvertiert in meiner Persönlichkeit habe. Ich bin ein “Drinni” .

Das bedeutet nicht, dass ich nicht gerne rede - zumindest habe ich das gelernt. Früher - als Jugendliche, als Schülerin - war ich wirklich sehr still und sehr schüchtern. Das bin ich nicht mehr. Ich habe gelernt, die inneren Hürden und die anerzogenen Hemmungen und die mir ansozialisierte Rolle des braven Mädchens und der lieben Frau zu überwinden, und im öffentlichen Raum präsent zu sein. Wenn es das Anliegen, das ich vertrete, mir wert ist, kann ich in diese Rolle der öffentlichen Person schlüpfen und mache das sogar gern. Aber ich regeneriere nicht auf lauten Parties mit vielen Menschen, sondern allein. Und drinnen. (Oder allein in der Natur.) Und ich mag keinen Small Talk. Sondern nur tiefsinnige Gespräche. 

Ich bin offenherzig, kreativ, engagiert und BUNT, was mich oft extravertiert wirken lässt. Aber ich muss zeitweise allein sein, um mich zu regenerieren. ...

 

 


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als mit einem Termin in meinem Kalender zu tun haben: